Dachziegel

Romanischer Tondachziegel aus Frankreich für Denkmalpflege
(Romanischer Dachziegel in antiker Optik (Double Canal Languedoc)


Dachziegel Geschichte

Genau lässt sich leider nicht sagen, wann die Dachziegel erfunden worden sind. Dachziegelähnliche Eindeckungen, die allerdings nicht maschinell hergestellt worden sind, waren schon 150 Jahre vor Christus im Einsatz. „Ziegelsteine“ im weitesten Sinne, sind bereits seit über 7000 Jahren bekannt.

(Beispiel historischer Ziegel im Süden)

Ein gewisser Wilhelm Ludowici gilt, als Hersteller für industriell hergestellte Dachziegel, die seinerzeit mit Pferdewagen und  Karren, in Stroh verpackt ausgeliefert worden sind. Dies war ungefähr 1881, als der erste Dachziegel vom Band lief. Er trug die Bezeichnung Falzziegel Z1.

Um dem Glück einen kleinen Anstoß zu geben, gab es die sog. Feierabendziegel. Dieser auch Sonnenziegel genannte letzte Dachziegel am Gewerk, schloss das Dach ab. In der Regel waren diese Ziegel mit kleinen Ornamenten auf der Rückseite versehen.

Die alten Öfen aus der Zeit der ersten industriellen wurden bis in die 60er Jahre des letzten Jahrhunderts genutzt und mit Schweröl betrieben. Später wurden diese Stück für Stück ersetzt.

Mediterrane Halbschalen gehören zu den ältesten Arten im Bereich der mediterranen Bedachung. Diese Mönch Nonne Halbschalen oder auch die romanischen Dachziegel, die wie mediterrane Halbschalen wirken, werden auch Römerziegel genannt und wirkend entsprechend antik. In der heutigen Zeit wird durch neuste Produktionsmethoden neben der mediterranen Form auch mediterrane  Farben gestaltet, wie Sie historischer nicht sein könnten.

 

Bedachungen im Süden bzw. mediterrane Dachziegel

Im Süden genießen mediterrane Dachziegel einen ganz besonders hohen Stellenwert. Die Bedachung ist weit mehr als nur der Abschluss eines Gebäudes. Es verkörpert neben Form und Stil der Bewohner auch einen ganz eigenen Charakter, der dem übrigen Haus den letzten Schliff gibt.

 

Südländisches Dach mit romanischen Dachziegeln

(Quelle Monier FR)

Bei mediterranen Dachziegeln bzw. mediterranen Dacheindeckungen, sind vielerlei Rahmenbedingungen zu berücksichtigen, die in die Optik des Hauses hineinspielen. Neben den offensichtlichen Einflüssen, wie der Farbe der mediterranen Dachziegel, gibt es auch nicht ganz so offensichtliche Einflussfaktoren wie beispielsweise die Dachneigung, die Verlegeart oder auch die romanische Dachziegelform.
Diese genannten Punkte lassen ein mediterranes Dach bzw. mediterranes Haus im gesamten wirken. Ist ein Dach mit mediterranen Dachziegeln zu 49 % geneigt, verfügt dieser Ziegel zusätzlich über eine extrem romanisch geschwungene Form und Farbgebung, kann das für einen Betrachter zu viele Highlights auf einmal sein, die dessen Auffassungsvermögen überfordern.
So sei gesagt, dass weniger oftmals auch hier mehr ist. Die Dachneigung sollten Sie nicht zu steil wählen. Ist Sie doch sehr steil, wählen Sie eine Farbe die dezent schön ist. Die Farbe wird durch die Neigung bzw. Dachziegelform entsprechend zur Geltung gebracht und verstärkt.

 

Gängigste Dachformen im Süden

Dächer lassen sich unter anderem nach ihrer Dachform einteilen. Viele Dächer sind jedoch Kombinationen aus verschiedenen Formen oder Mischformen.

Zeltdach (mediterrane Dachform)

Das Zeltdach, auch Pyramidendach genannt, ist wohl die mediterranste Form der Dachgestaltung.
Ein Zeltdach ist eine Dachform, die sich durch mehrere, jedoch mindestens drei gegeneinander liegende Flächen auszeichnet, die in eine Spitze zusammenlaufen. Türme sind ein gutes Beispiel für diese Konstruktion. Diese Dachform wird fast ausschließlich für gleichseitige, drei- oder mehreckige Häuser verwendet.

Kegeldach ((historische mediterrane Dachform)

Ein sog. Kegeldach, findet sich auch im Süden sehr häufig. Das Haupteinsatzgebiet waren Turmhelme von mittelalterlichen Verteidigungs- und Burganlagen. Kegeldächer waren meist aus einer Holzbalkenkonstruktion mit Schiefer bedeckt ausgeführt, in seltenen Fällen aus Stein.

Walmdach (klassische Dachform)

Im Gegensatz zum Satteldach hat das Krüppelwalmdach auch auf der Giebelseite geneigte Dachflächen der sog. Walm. Ein kompletter Walm, ersetzt den Giebel, somit weist das Dach an allen vier Seiten Schrägen auf. Anders als bei einem Krüppelwalmdach, entsteht an den Giebelseiten kein Knick. Ein Walmdach verfügt in jedem Falle auch über einen Dachfirst, da es ansonsten ein Zeltdach wäre. Aufgrund der geringeren Angriffsfläche für Wind, verringert sich die Windlast / Sogwirkung auf die Gesamtkonstruktion.

Krüppelwalmdach (klassische Dachform)

Im Gegensatz zum Satteldach hat das Krüppelwalmdach auch auf der Giebelseite geneigte Dachflächen der sog. Walm. Ein kleiner Walm, ersetzt den Giebel, somit weist das Dach an allen vier Seiten Schrägen auf. Ein normales Walmdach, zieht sich die Giebeldachfläche bis zum Rest des Daches hinunter. Bei dem Krüppelwalmdach existiert an der Giebelseite nur ein sehr kleines, nicht abschließendes Dach. Ein Walmdach verfügt in jedem Falle auch über einen Dachfirst, da es ansonsten ein Zeltdach wäre. Aufgrund der geringeren Angriffsfläche für Wind, verringert sich die Windlast / Sogwirkung auf die Gesamtkonstruktion.

Satteldach (klassische Dachform, zwei Dachflächen)

Ein Satteldach ist die klassische, am weitesten verbreitete Dachform. Es besteht aus zwei oder mehr gegeneinander geneigten Dachflächen, die sich an der höchsten, waagrechten Kante, dem Dachfirst, treffen. Der Grund für das häufige Vorkommen ist der einfache Aufbau des Dachstuhls und die rechtwinklige Form der Dachflächen. Damit entfallen Details, die einen hohen Arbeitsaufwand erfordern und anfällig für Schäden sind. Satteldächer sind auch gelegentlich im Süden anzutreffen. Es ist aber für deutsche Verhältnisse die Standarddachkonstruktion. Es besteht aus 2 Dachflächen. Wo sich beide Dachflächen treffen, beschreibt der sog. First, oder auch Kamm zu setzten. Diese Dachkonstruktion ist am einfachsten zu gestalten.

Mansarddach (historische Dachform)

Die Mansarddächer weisen mindestens einen Knick im Dach auf. Es besteht aus einer Unterseiten, die eine geringere Dachneigung vorzuweisen hat, als die oberste Seite. Im Prinzip besteht dieses Dach aus mindestens 2 Dächern. Das obere Dach weißt eine sehr steile Dachneigung auf. Auf diese Weise entsteht zusätzlicher Wohnraum für eine oder mehrere Mansarden / Dachgeschosse. Es können eine Frontseite, zwei oder alle 4 Dachseiten abgeknickt sein. Anzutreffen ist es überwiegend im Barock der 1920er Jahre. Diese Dachform wurde von einem Franzosen entwickelt, um Steuern zu sparen, welche seinerzeit durch den real nutzbaren Raum einer Wohnung bemessen wurde. Doch es findet eine Renaissaince dieser Dachform statt.

Pultdach (Modern puristische Dachform)

Die Form des Pultdaches ist keine mediterrane Dachform. Diese Dachform wirkt sehr technisch undgradlinig, ohne Schnörkel. Jedoch werden Pultdächer oftmals mit anderen Dachformen kombiniert. Puldächer haben bei der oberen Seite (First) und eine untere Seite (Traufe) vorzuweisen. An den Giebelseiten befinden sich in aller Regel Ortgangsziegel. Es kann aber auch sein, dass diese über eine Holzverschalung verfügen. Im mediterranen Bereich ist diese Form seltener anzutreffen.

Schleppdach (Ergänzende Dachform)

Das Schleppdach ist im Prinzip ein Pultdach, welches auf ein anderes Dach übergeht. Es sind vor allem spätere Anbauten, die mit so einem Dach verwirklicht werden, wie beispielsweise für Garage / Wintergarten oder Unterstand f. Holz. Die Dachneigung ist geringer, wie bei dem Hauptdach. Es entsteht eine Dachkehle am Übergang zum Hauptdach.

 

Dachaufbau und Dämmung des Daches

Beim Dachaufbau gibt es verschiedene Elemente, die dem Dach Sicherheit und Durchlüftung garantieren.

Dachhaut

Die äußere Schicht der Dachdeckung, bezeichnet man weitläufig als Dachhaut. Bei Dachabdichtungen spricht man von wasserundurchlässigen Schichten.

Ein eingedecktes Dach schützt vor Regen. Ein abgedichtetes Dach ist wasserdicht. Die Grenzen sind jedoch fließend. Einige Rahmendaten spielen in Bezug auf Auswahl des Materials für Dachhaut eine Rolle: Dachneigung, Bauort, Witterungsverhältnisse und auch juristische Bedingungen.

Lattung

Wie vorher bereits erwähnt, wird die Dachbedeckung wie Dachziegel, Schindeln oder auch Dachsteine (Beton) als Dachhaut bezeichnet. Sie ist die letzte / oberste Schicht eines Daches. Die Dachhaut ist auf einer horizontalen Lattung aufgebracht, welche wiederum auf einer sog. Konterlattung befestigt ist. Die Konterlattung ist vertikal aufgebracht. Zusammen mit der Dachlattung der Dachziegel erinnert diese an ein Netz und gibt dem Dach zusätzliche Stabilität.

In einigen Fällen wird auf die Konterlattung verzichtet und die horizontale Lattung direkt auf die tragenden Sparren aufgebracht. Die Sparren tragen die gesamte Dachkonstruktion & natürlich auch die Einflüsse, der das Dach ausgesetzt ist wie Schnee und Windsog. In der Regel sind Sie aus Holz, doch es werden auch Aluminiumprofile verwendet, je nach Bauvorhaben.

Unterspannbahn

Zwischen der Konterlattung und den Sparren, wird in der Regel eine diffusionsoffene Unterspannbahn gezogen. Entsprechende Unterspannbahn sichern ein sog. regensicheres Unterdach, was bei niedrigeren Dachneigungen von Nöten ist. Der Grund dafür ist, dass das Regenwasser bei geringer Dachneigung und starkem Wind, unter die Dachziegel gedrückt wird und so unter die Dachhaut gelangen kann. Im mediterranen Bereich (romanische Dachziegel / Mönch Nonne) kann die Dachneigung bis 16° gesetzt werden. Alles was sich unterhalb der 16° bewegt, verlangt nach einem regensicheren Unterdach. Die Regeldachneigung im südländischen Bereich bewegt sich bei 19-24°. Bei diesem Wert, kommen die Farben in Verbindung mit der Dachziegelform am Besten zur Geltung und wirken somit authentisch.

Dämmung des Daches / Sparrendämmung

Unter der diffusionsoffenen Unterspannbahn und in der Regel zwischen den Sparren (Zwischensparrendämmung), wird die Dämmung des Daches eingesetzt. Sie kann auch oberhalb der Sparrren (Aufsparrendämmung) und unterhalb der Sparren (Untersparrendämmung) eingesetzt werden. Bei der Aufsparrendämmung befindet sich die Dämmung direkt unterhalb der Dacheindeckung und es entsteht somit eine ebene Fläche. Für dieses System gibt es spezielle Hartschaumplatten und -formelementen sowie aus Mineralwolle gefertigte Platten.

Oft eingesetzt wird die Aufsparrendämmung bei Neubauten. Sollte ein nachträglicher Dachausbau anstehen, wird man diese Variante wohl nicht anwenden, außer wenn ohnehin eine neue Dacheindeckung ansteht. Die Aufsparrendämmung ist im Vergleich zu den anderen Beiden Dämmaufbauten die kostspieligste und aufwändigste Variante das Dach zu dämmen.

Für die sog. Untersparrendämmung wird man sich wohl nur entscheiden, wenn man eine zusätzliche Dämmschicht zu einer bereits bestehenden, nicht ausreichenden Dämmung aufbringen möchte oder wenn die Sparren nur eine ungenügend dicke Dämmschicht zulassen. Hierbei wird mittels sog. Direktabhänger, die man auf die Sparren aufschraubt, der Dämmstoff angebracht. Dämmplatten eignen sich für diese Aufgabe am Besten, die man über die Schenkel der Abhänger drückt und mit Holzlatten oder Metallprofilen befestigt.

Diese werden ihrerseits an den Schenkeln der Direktabhänger verschraubt. Somit ist diese Art der Dämmung schnell und einfach realisiert.

Als Dämmmaterialien eigenen sich folgende Materialien wie Mineralwolle, Schafwolle, Baumwolle oder Zellulose. Diese werden von der Industrie breit gefächert zur Verfügung gestellt um Ihr Dach optimal zu dämmen.

Um zu verhindern, dass die Feuchtigkeit aus der Raumluft in den Dämmstoff eindringt, ist der Einbau einer Dampfsperre vor der Dämmung nötig. Diese ist direkt hinter der Verkleidung anzubringen.

Fertig ist der Dachaufbau mit entsprechendem Dämmstoffen.

 

Materialien der Dacheindeckungen

Dachziegel sind heute meist aus Ton oder Beton gefertigt. Es gibt selbstverständlich auch Ausnahmen wie beispielsweise Schiefer / Metall / Kunststoffe / Pappe / Glas / Holz / Reet. Jedoch sind diese Bedachungsmaterialien zu vernachlässigen, da Sie nur einen sehr geringen Anteil an der Gesamtbedachung haben.

Beton als Dacheindeckung

Beton Dachsteine werden seit ca. 40 Jahren industriell hergestellt. Beton hat den Vorteil, dass diese Dachsteine (so der richtige Ausdruck für Dachpfannen aus Beton) schon für einen sehr geringen Preis zu bekommen sind. Betondachsteine werden aus Zement, quarzhaltigem Sand und Wasser hergestellt. Bei 60 Grad wird die Mischung sechs bis acht Stunden speziell getrocknet. Die Aushärtung erfolgt an der freien Luft. Betondachsteine sind wie Ziegel absolut regendicht. Auch Betondachsteine sind in verschiedenen Farben erhältlich. Das Problem bei Betondachsteinen ist ihr Alterungsverhalten: es kommen beim Stein zu Kalkausblühungen und Bemoosung zum Vorschein. Zudem verblassen die Farben nach einigen Jahren, da hier die Farbe nur oberflächlich aufgetragen worden ist und nicht wie bei Tonziegeln aufgebrannt wurde.

Ton als Dacheindeckung

Ton hat sich bereits sehr lange bewährt. Es handelt sich hierbei um gebranntes Material, das durch Engoben und Glasuren, nicht nur widerstandsfähig sondern auch farbenfroh gestaltet werden kann. Die Brenntemperatur von Dachziegel aus Ton ist ein Merkmal für dessen Qualität. So sind Ziegel bei 1100 – 1200°C gebrannt. Höherwertiges Material, wie Klinkerdachziegel, haben höhere Brennwerte bei mind. 1300°C.  Alterungsverhalten: bei Tondachziegeln, kommt es zur Partinabildung, wenn diese älter werden. Diese Partinabildung kann man mit Durchlüftung entgegenwirken. Die Bemoosung bzw. Partinabildung ist geringer wie bei Betondachsteinen.

Ton ist der gängigste Dachbaustoff, der am Markt existiert.

 

Aufgaben des Daches

Das Dach soll natürlich vordergründig gegen alle Witterungsverhältnisse schützen. Doch ein Dach kann noch mehr. Es schützt nicht nur vor Witterungsverhältnissen, sondern hält aufgrund der Dämmstoffe, die Wärme im Haus und hilft Kosten zu sparen. Das Dach kann aufgrund der diffusionsoffenen Materialien atmen, sollte jedoch die Wärme und somit Energie nicht an die Außenwelt ab.

Ob es draußen bitterkalt oder auch brennendheiß zugeht, in den Räumlichkeiten im Haus soll es wohl temperiert zugehen. Auch hier hilft das Dach. Es sorgt mit der richtigen Dämmung für angenehme Temperaturen, unabhängig von der Witterung im Außenbereich. Es können auch Dämmmaterialien mit Schallschutzeigenschaften eingesetzt werden, wenn dieses notwendig ist. Sogar Dämmmaterialien, die den CO² Ausstoß im Haus auffangen und nicht nach Außen tragen sind zu bekommen.

Sie sehen also, die Aufgaben des Daches umfassen wesentlich mehr wie nur den Schutz vor Regenwasser und Schnee.

 

Dachneigungen

Ein wichtiger Punkt im Bereich Bedachung ist die Neigung / das Gefälle der Dachfläche.

Neben architektonischen Aspekten, beeinflusst die Dachneigung auch die Farb- und Formgebung der Dachmaterialien. Im mediterranen Bereich, kommt beispielsweise die Farbe des Daches bei einer Dachneigung von 19° - 24° ideal zur Geltung. Man spricht hier von einer sog. Regeldachneigung.

Diese wird in aller Regel in Grad angegeben. Kann aber auch in Prozent angegeben sein.  1° = 1,923 %

Es gibt sog. Fachregeln des Dachdeckerhandwerks. Unter anderem werden auch verschiedene Regeldachneigungen ausgegeben. Die Dachdeckungsart ist abhängig von der Dachneigung. Dieses sind ausschließlich deutsche Grundregeln. Somit gibt es wesentliche Unterschiede zu anderen Ländern.  

Biberschwanzdeckung
bei Doppeldeckung
≥ 30° (57,7 %)
Biberschwanzdeckung
bei Kronendeckung
≥ 30° (57,7 %)
Biberschwanzdeckung
bei Einfachdeckung mit Spließen*
≥ 40° (83,9 %)
Hohlziegeldeckung bei Aufschnittdeckung -trocken, mit Strohdocken oder mit Mörtelverstrich ≥ 35° (70,0 %)  
Mönch-Nonnen-Ziegeldeckung
≥ 40° (83,9 %)  
Krempziegel- und Strangfalzziegeldeckung ≥ 35° (70,0 %)  
Falzziegeldeckungen - z. B. Doppel-Muldenfalzziegel, ≥ 30° (57,7 %)
Reform- oder Falzziegel ≥ 30° (57,7 %)  
Flachdachziegeldeckung (Hohlfalzziegel) ≥ 22° (40,4 %)  
Verschiebeziegeldeckung ≥ 30° {57,7 %)  
Profilierte Dachsteine ≥ 22°
Profilierte Dachsteine Mindestdachneigung (ohne erhöhte Anforderungen) > 10°
Profilierte Dachsteine Unterdach erforderlich < 16°
Profilierte Dachsteine < 16°  
Nicht profilierte Dachsteine (Biberschwänze) wie Dachziegel  
Schiefer Altdeutsche Doppeldeckung
≥ 22° (40 %)
Schiefer Deutsche Schuppenschablonen
≥ 22° (40 %)
Schiefer Rechteckschablonendeckung
≥ 22° (40 %)
Schiefer Schablonendeckung (verschiedene Formen)
≥ 30° (58 %)
Dachplatten (Faserzementplatten) Deutsche Deckung, Doppeldeckung ≥ 25° (47 %)
Dachplatten (Faserzementplatten) Waagerechte Deckung ≥ 30° (58 %)
Wellplatten (Faserzement) bei Plattenlängen von 1,25 bis 2,50 m, je nach Dachtiefe (Entfernung Traufe-First) ≥ 7 bis 12° (12 bis 22 %)
Wellplatten (Faserzement) Kurzwellplatten (Gesamtlänge 62,5 cm) ≥ 15° (27 %)
Reet- und Strohdeckung Mindestdeckung ≥ 45° (100 %)
Reet- und Strohdeckung In windreichen Gegenden ≥ 50° (119 %)
Holzschindeln Je nach Deckungsart etwa ≥ 30° (58 %)
Metalldeckungen (Zink, Kupfer) Bei Dachneigungen < 3° (12 %) sind Längsfälze zusätzlich abzudichten ≥ 3° (5 %)

 

 

Dachziegelformen

Im mediterranen Bereich trifft man häufig Dachformen an, die sehr Flach geneigt sind. Die sog. Regeldachneigung liegt bei ca. 19-24°, um Farben und Formen optimal in Szene zu setzen

Doch mit diesen Dachziegeln lassen sich auch geringere Dachneigungen realisieren, da diese im Vergleich zu „herkömmlichen“ Dachziegeln, einen sehr stark ausgeprägten Wulst haben, somit das Wasser besser ableiten können.

Im Süden sind es vor allem die Halbschalendeckung, die charakteristisch für die südlichen Regionen der Welt geworden ist. Die sog. Mönch Nonne Dachziegel werden mit Unterschalen und Oberschalen gelegt.

Des Weiteren gibt es auch romanische Ziegel. Diese romanischen Dachziegel sind keine Halbschalen. Dennoch wirken Sie wie Mönch Nonne Dachziegel. Es liegt an der engen Verlegweise und den oben bereits erwähnten großen Wulst.
Jedoch verfügen die romanischen Dachziegel über eine sog. Wasserführung. Diese Wasserführung auch Falz genannt, sorgt dafür, dass Regenwasser „richtig“ abgeführt wird.

Tonschindeln und Biberschwanzziegel haben neben einen südlichen auch einen sehr historischen Charakter. Tonschindeln gibt es natürlich auch in verschiedenen Formen. Es existieren sog. Gratschnittschindeln und Rundschnittschindeln. Die Rundschnittschindeln sind besser unter Biberschwanzziegel bekannt.

Glattziegel:
Kaum zu glauben, jedoch sind Glattziegel ebenfalls in südlichen Ländern vertreten. Der Anteil ist natürlich geringer, wie bei den romanischen / Mönch Nonne Dachziegeln. Speziell in Frankreich um Lyon kommt diese Ziegelart häufig zum Einsatz.

Doppelmuldenziegel / Marseille:
Auch im Süden zu finden sind die sog. Doppelmuldenziegel, welche auch unter dem Namen Marseille bekannt sind.

Hohlziegel:
Diese Ziegelart gehört zu den ältesten. Sie werden oft in der Denkmalpflege eingesetzt und sind verhältnismäßig klein. Man erreicht hier einen typisch nordischen Stil. Es gibt auch im Süden Hohlziegel in mediterransten Farbgebungen.


Hier sind nur die wichtigsten mediterranen Dachziegelformen genannt. Es gibt selbstverständlich noch andere Dachziegelformen, die im südländischen Bereich jedoch zu vernachlässigen sind.

 

Arten der Farbgebung

Naturrot – Die Farbe der Ziegel hängt hierbei in erster Linie von den im Ton enthaltenen Mineralien ab. Ein hoher Eisengehalt führt zu roten bis lila Farbtönen, die sich aus der Oxidation des Eisen ergeben. Ein hoher Kalkgehalt und geringer Eisengehalt führt zu gelben Farben. Farbnuancen werden durch das Brennen (Temperatur und Sauerstoffzufuhr) bestimmt.

Engobe – Dabei wird eine mit Mineralien versetzte Tonschlämme vor dem Brand auf den Ziegel aufgebracht. Die Tonschlämme geht dabei eine homogene, haftfeste Verbindung mit dem Ziegel ein. Die Engobe ist in Europa seit dem Mittelalter, bei islamischen Backsteinbauten schon seit dem frühen Mittelalter, darüber hinaus schon in der Blütezeit Babylons unter Nebukadnezar II. in vielen Farben und Schattierungen zu finden. Mediterrane Dachziegel sind in der Regel immer engobiert und erhalten dadurch ihre einmaligen Farben.

Durchgefärbt – Farbpigmente werden dem Ton vor dem Brand beigemischt. Hinsichtlich der Farbpalette gilt hier das Gleiche, wie bei der Engobe. Vorteil der Farbgebung besteht darin, dass man Absplitterungen und Schnittkanten nicht mehr sehen kann. Nachteil sind die erhöhten Kosten.

Glasur – Eingefärbter Quarzsand wird vor dem Brand auf den Ziegel aufgebracht. Mit dieser Art der Einfärbung lassen sich auch ausgefallen Farben (blau, gelb, grün) realisieren. Die Haftung der Farbe ist jedoch gegenüber der Engobe eingeschränkt. Zudem bestehen kaum Vorteile, was die Bemoosung angeht. Glasierte Dachziegel werden im mediterranen Bereich kaum eingesetzt, da diese immer auch einen sehr technischen Charakter haben.

Dämpfen – Beim Brand wird der Flamme extra viel Brennstoff beigemischt, dadurch wird Sauerstoff arm gebrannt, nun wird der Ziegel „durch und durch“ taubengrau bis schwarz gedämpft. Diese Art der Farbgebung ist heute noch üblich im Rheinland (Emmerich Vrasselt u. Krefeld u.z. in gut abschließbaren Kasseler Öfen). Gelegentlich findet man Dächer mit blau gedämpften, taubengrauen Ziegeln eingedeckt, sogar schmuckvoll in Kombination mit naturrot.

 

Optische Einflussfaktoren bei Dachziegeln

Es sind Ziegel, ohne zusätzliche Engoben oder Glasuren. Folgende Einflüsse, können die Farbgebung der Ziegel beeinflussen:

 

Windsog

Der sog. Bernoulli-Effektes, gibt die Kraftwirkung von Windströmen die auf das Material einwirken an.

Da der Luftdruck im Haus höher ist, wie der Luftdruck der vorbeiströmenden Luft. An Gebäudekanten, wo sich die Luft bricht, entstehen sogverstärkende Wirbel.

Alle Bauteile, die diesem Sog ausgesetzt sind, müssen so konstruiert sein, dass diese alle Windlasten und deren Kräfte aufnehmen können. Angaben hierzu DIN 1055-4 und dem Eurocode 1991-1-4

Umfangreiche Infos zu diesem Thema finden Sie auch hier: "Fachregeln des deutschen Dachdeckerhandwerks".

 

Dachbemoosung


Viele Hausbesitzer machen sich große Sorgen über die schimmernde Patina (Grünbildung) auf Ihrem Dach. Diese Sorgen sind allerdings überflüssig, da die Schutzfunktion und Lebensdauer des Daches dadurch in keiner Weise beeinträchtigt ist. In den meisten Fällen handelt es sich um Algen, Flechten und Moose, die der Oberfläche des Daches keinen Schaden zufügen. Enttäuschen muss ich hier auch alle Hausbesitzer, die sich voller Hoffnung, für ein glasiertes Dach statt eines „mediterranen Daches“ entschieden haben. Auch diese bieten langfristig keinen Schutz gegen die Mikroorganismen, die für die Patina verantwortlich sind. Sie haben zwar den Vorteil einer glatten Oberfläche, allerdings fehlt es Ihnen aufgrund ihrer Glasur an einer eigenen Atmungsfähigkeit, welches eine wesentliche Voraussetzung zur Vermeidung der Patina ist. Zusätzliche Lüftungselemente an Traufe und First haben einen positiven Effekt zur Vermeidung der Grünbildung.
 
Zur Vorsicht raten wir auch bei einer beabsichtigten Hochdruckbehandlung oder einer Hochdruckreinigung in Verbindung mit einer nur begrenzt wirksamen Oberflächenversiegelung mit chemischer Lackierung, da dies nur kurzfristige Lösungen sind und dem Dach meist einen noch größeren Schaden zufügen.


Gegenmaßnahmen Bemoosung

-Belüftung:
Es gibt selbstverständlich auch Maßnahmen, welche eine übermäßige Begrünung mindern und verhindern können. Wie bereits in den obigen Text ausgesagt, ist eine richtige und sachgerechte Dachbelüftung ein wichtiger Faktor, um die Begrünung zu unterbinden. Es gibt dazu neben Ventilationsfirsten, welche auf dem Kamm und auf dem Grat des Daches zum Einsatz kommen, auch Flächenlüftungsziegel, um die Fläche als solches richtig zu hinterlüften. Somit wird ein Lüftungskreislauf aufgebaut, sodass das Dach atmen kann.

-Kupferband
Neben der richtigen Belüftung, gibt es auch eine System, welches durch natürliche chemische Reaktionen das Dach reinigen kann. Dazu zählt das sog. Kupferband, welches mit einem Fließ ausgestattet ist und somit das Regenwasser optimal aufnehmen kann. Das Kupfer verbindet sich dann mit dem Regenwasser zu Kupfersulfat, welches das Dach auf natürlichem Wege "sauber regnet". Dieses Kupferband wird einfach unterhalb des Firstes / Kamms befestigt. Die Lebensdauer beträgt mindestens 80 Jahren und kann auch nachträglich auf jedem Dach befestigt werden.

 

Dachcheck

Der Dach - Check dient einer Bestandsaufnahme Ihres Daches, bzw. der Fassade. Es ist definitiv keine

Dach-Wartung. Der Check ist eine "Bestandsaufnahme" über den Zustand Ihres Hausdaches. Als Hausbesitzer werden anhand dieses Dach-Status informiert, ob Ihr Dach noch in Ordnung ist, ob es sich in einem altersgemäßen Zustand befindet und welche Reparaturen oder Sanierungsarbeiten in absehbarer Zeit anstehen.

Sie erhalten eine umfangreiche Checkliste. Mit dieser ausgerüstet, können Sie dann entscheiden, ob und in welchem Umfang notwendige Arbeiten vorgenommen werden und wann sie (auch finanziell) einzuplanen sind. Der Dach-Check selbst ist ein kostenloser Service der Sie keinen einzigen Cent kostet.

Ein im Rahmen des Dach-Checks rechtzeitig erkannter Mangel am Dach kann Ihnen eine Menge Geld ersparen. Denn oft sind es kleine unentdeckte Schäden, die gerade bei einem Unwetter die Ursache für immense Folgeschäden darstellen. Zwar kann auch durch den gründlichsten Dach-Check nicht hundertprozentig ein Sturmschaden ausgeschlossen werden.

 



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